Was dürfen Adventisten nicht tun?

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind eine protestantische Freikirche, die im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten entstanden ist. Ihre Glaubensgrundsätze basieren auf der Bibel, insbesondere auf den Lehren des Alten und Neuen Testaments.

Adventisten legen großen Wert auf die Einhaltung bestimmter religiöser, ethischer und gesundheitlicher Prinzipien. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte beleuchtet, die erklären, was Adventisten nicht machen bzw. was empfohlen wird zu tun und welche Gründe dafür vorliegen.

Inhaltsverzeichnis

Der Sabbat – Ein Tag der Ruhe und Erneuerung

Der Sabbat ist ein zentraler Bestandteil des adventistischen Glaubens und bietet eine wöchentliche Gelegenheit zur Erholung und geistigen Erneuerung. Er beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. Adventisten glauben, dass der Sabbat ein von Gott eingesetzter Ruhetag ist, der an die Schöpfung erinnert und zur inneren Ruhe und Besinnung beiträgt.

Dieser Tag ist eine Einladung, sich von den alltäglichen Verpflichtungen zu lösen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Frage ist weniger, was dürfen Adventisten nicht, sondern was kann man besseres tun.

„Der Sabbat ist eine Zeit der Ruhe und Erneuerung, die es uns ermöglicht, unseren Geist, Körper und unsere Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist ein heiliger Tag, der uns an die Schöpfung und Gottes Fürsorge erinnert“ (Dr. Samuel Bacchiocchi, Divine Rest for Human Restlessness, Biblical Perspectives, 1980).

Verzicht auf Reisen, kein Einkaufen und Sport

Um die besondere Atmosphäre des Sabbats zu bewahren, verzichten Adventisten auf Reisen und Einkaufstouren. Diese Entscheidung hilft, den Tag vollständig Gott zu widmen und sich innerlich zu erneuern. Es wird empfohlen, sich in Aktivitäten zu engagieren, die geistlich aufbauend sind, wie gemeinschaftliche Bibelstudien und Gebet oder Spaziergänge. Dasselbe gilt auch für sportliche veranstaltungen oder Aktivitäten.

Es ist gut sich in der Natur zu bewegen, Tiere zu beobachten beim schnorcheln oder kleine Wanderungen durchzuführen. Allerdings wird empfohlen sich von allem fernzuhalten, was den Wettkampf erregt oder Dinge zu tun, bei denen die Heiligkeit des Sabbats in den Hintergrund gedrängt wird. Diese Traditionen tragen dazu bei, den Glauben zu vertiefen und die Bindungen innerhalb der Gemeinde zu stärken.

„Indem wir auf Reisen und Einkaufen am Sabbat verzichten, erkennen wir die Heiligkeit dieses Tages an und widmen uns vollständig dem spirituellen Wachstum und der Gemeinschaft mit Gott“ (Dr. Roy Gane, Sabbath and the Ten Commandments, Andrews University Press, 2012).

Rituale und Traditionen

Während des Sabbats legen Adventisten besonderen Wert darauf, weltliche Arbeiten und Hausarbeiten ruhen zu lassen, um den Tag wirklich genießen zu können. Auch berufliche Tätigkeiten und geschäftliche Aktivitäten sind an diesem Tag nicht üblich. Stattdessen wird die Zeit genutzt, um sich mit Familie und Freunden zu umgeben und gemeinsam den Glauben zu feiern.

„Der Sabbat ist eine Gelegenheit, sich von den weltlichen Aufgaben zu trennen und sich auf die Gemeinschaft mit Gott und der Familie zu konzentrieren. Es ist eine Zeit der Reflexion und Erneuerung“ (Dr. Angel Manuel Rodríguez, Issues in the Adventist Theology of Sabbath, Biblical Research Institute, 2010).

Geistlich bereichernde Aktivitäten

Der Sabbat bietet die perfekte Gelegenheit, sich auf geistlich bereichernde Aktivitäten zu konzentrieren. Dazu gehören das Lesen der Bibel, gemeinsames Gebet und der Besuch von Gottesdiensten. Sport und Fernsehen stehen in dieser Zeit eher im Hintergrund, um Raum für tiefere geistliche Erfahrungen zu schaffen und über Dinge nachzudenken, die im alltäglichen Geschehen sonst hinten anstehen

„Der Sabbat soll nicht nur ein Tag des Nichtstuns sein, sondern eine Zeit der aktiven geistlichen Erneuerung und des Dienstes für andere. Durch das Studium der Heiligen Schrift und das Gebet können wir eine tiefere Beziehung zu Gott aufbauen“ (Dr. Jon Paulien, The Day That Changed the World, Pacific Press Publishing Association, 2007).

Ernährung: Eine bewusste Entscheidung für die Gesundheit

Adventisten folgen bestimmten Ernährungsempfehlungen, die auf biblischen Prinzipien basieren und oft von Gesundheitsüberlegungen geleitet sind. Die Ernährungsrichtlinien der Adventisten stützen sich auf die Speisegesetze des Alten Testaments, insbesondere die Vorschriften in 3. Mose 11. Diese Kapitel beschreiben, welche Tiere als rein und unrein gelten und daher gegessen werden dürfen oder nicht. Adventisten glauben, dass diese Empfehlungen nicht nur gesundheitliche Vorteile bieten, sondern auch geistliche Disziplin und Reinheit fördern.

„Die biblischen Speisegesetze dienen nicht nur der körperlichen Gesundheit, sondern sind auch Ausdruck unseres Gehorsams und unserer Hingabe an Gottes Anweisungen“ (Dr. Richard M. Davidson, Flame of Yahweh: Sexuality in the Old Testament, Hendrickson Publishers, 2007).

Theologisch gesehen bleiben diese Vorschriften relevant, weil sie nicht nur zeitgebundene Gesundheitsratschläge, sondern auch dauerhafte Prinzipien darstellen. Die Unterscheidung zwischen reinen und unreinen Tieren ist ein symbolischer Akt, der die Gläubigen an die Reinheit Gottes und die Notwendigkeit persönlicher Heiligkeit erinnert.

„Die Beachtung der Speisegesetze ist ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, das die fortdauernde Bedeutung des Gehorsams und der spirituellen Reinheit betont“ (Dr. Roy Gane, Old Testament Law for Christians, Baker Academic, 2017).

Verbotene Nahrungsmittel

Schweinefleisch und bestimmte Meeresfrüchte, wie Schalentiere, gelten als „unrein“ und sind daher verboten. Diese Empfehlungen sollen nicht nur die körperliche Gesundheit fördern, sondern auch die geistige Reinheit unterstützen. Die Vermeidung dieser Nahrungsmittel wird als ein Akt des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten betrachtet (3. Mose 11:7-12).

Moderne wissenschaftliche Studien unterstützen diese Praktiken. Schweinefleisch kann Träger von Parasiten wie Trichinella sein, die beim Menschen zu Krankheiten führen können. Auch der Verzehr von Schalentieren kann gesundheitliche Risiken bergen, da diese Tiere oft Schadstoffe aus ihrer Umgebung aufnehmen. „Die Einhaltung biblischer Ernährungsvorschriften kann als eine frühe Form der öffentlichen Gesundheitsvorsorge angesehen werden, die viele gesundheitliche Risiken reduziert“ (Dr. Michael Greger, How Not to Die, Flatiron Books, 2015).

Ein weiteres Beispiel für die Weitsicht der biblischen Gesundheitsvorschriften ist das Händewaschen, das im Alten Testament häufig betont wird. In 3. Mose 15 wird die Bedeutung der Hygiene betont, lange bevor die moderne Wissenschaft die Bedeutung der Keimtheorie entdeckte. Diese Praxis hat sich als äußerst nützlich erwiesen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.

„Durch den Verzicht auf unreine Nahrungsmittel demonstrieren wir unseren Respekt vor Gottes Schöpfung und unseren Wunsch, in Harmonie mit seinen Geboten zu leben“ (Dr. S. N. Haskell, The Cross and Its Shadow, Teach Services, 2005).

Vegetarische Ernährung

Viele Adventisten bevorzugen eine vegetarische Ernährung, die als gesünder und ethisch vertretbarer angesehen wird. Studien haben gezeigt, dass Adventisten, die eine vegetarische Ernährung einhalten, oft eine höhere Lebenserwartung und ein geringeres Risiko für chronische Krankheiten haben. „Eine pflanzenbasierte Ernährung ist in der Regel reicher an Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen und kann zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen“, sagt Dr. Michael Greger, ein führender Ernährungsexperte.

„Die Wahl einer vegetarischen Ernährung spiegelt nicht nur eine gesundheitliche Entscheidung wider, sondern auch eine spirituelle, die unseren Respekt vor Gottes Schöpfung und unserem Körper als Tempel des Heiligen Geistes zeigt“ (Dr. Winston J. Craig, Nutrition and Wellness: A Vegetarian Perspective, Review and Herald Publishing Association, 2009).

Abstinenz von schädlichen Substanzen

Darüber hinaus sind Adventisten angehalten, auf Alkohol, Tabak und Drogen zu verzichten. Diese Substanzen werden als schädlich für Körper und Geist angesehen und stehen im Widerspruch zu den Prinzipien eines gesunden Lebensstils.

„Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt?“ (1. Korinther 6:19). Die Abstinenz wird als Mittel betrachtet, um ein reines und gesundes Leben zu führen und ein positives Vorbild in der Gemeinschaft zu sein. Diese Haltung wird durch wissenschaftliche Studien unterstützt, die die negativen Auswirkungen dieser Substanzen auf die Gesundheit bestätigen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Alkohol und Tabak führende Ursachen für vermeidbare Krankheiten und Todesfälle weltweit.

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Medizinische und Gesundheitliche Prinzipien: Fürsorge für den Körper

Adventisten fördern einen gesunden Lebensstil und haben spezifische Prinzipien in Bezug auf Gesundheitspraktiken. Ein gesunder Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Ruhe umfasst, wird gefördert. Der Körper wird als Tempel des Heiligen Geistes betrachtet, weshalb es wichtig ist, ihn gut zu pflegen.

„Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht“ (3. Johannes 1:2). Die Gesundheitsbotschaft ist eng mit der adventistischen Lehre verbunden und wird durch verschiedene Institutionen und Programme unterstützt. Dr. Neil Nedley, ein bekannter adventistischer Arzt, sagt: „Ein gesunder Lebensstil verbessert nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch die geistige Gesundheit und das spirituelle Wachstum.“ („The Lost Art of Thinking“, Nedley Publishing, 2005).

Haltung zur Schulmedizin und Impfungen

Adventisten akzeptieren und unterstützen die moderne Medizin, einschließlich Impfungen und konventioneller medizinischer Behandlungen. Sie sehen Impfungen als wichtigen Teil der Krankheitsprävention an und fördern deren Nutzung im Einklang mit evidenzbasierter Medizin. „Impfungen sind ein wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Gesundheitswesens und haben Millionen von Menschenleben gerettet“, sagt Dr. David Williams, ein renommierter Gesundheitsexperte und Adventist („Vaccines: What Every Parent Should Know“, Paul A. Offit, Louis M. Bell, 2003).

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Entscheidung für oder gegen Impfungen jedem Einzelnen nach seinem Gewissen überlassen wird. Die adventistische Kirche unterstützt die persönliche Entscheidungsfreiheit und respektiert die individuellen Überzeugungen ihrer Mitglieder. Dies bedeutet, dass sowohl Mitglieder, die sich impfen lassen, als auch diejenigen, die sich dagegen entscheiden, vollwertige und respektierte Mitglieder der Gemeinschaft sind.

„Adventisten sind aufgerufen, in Gesundheitsfragen nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden, wobei sie sowohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse als auch die geistlichen Prinzipien berücksichtigen sollten,“ sagt Dr. Loma Linda, Professorin für Gesundheit an der adventistischen Universität.

Einige Adventisten haben eine kritischere Haltung gegenüber Impfungen und betonen die Bedeutung einer gut informierten Entscheidung. „Wir sollten uns nicht blind auf die Empfehlungen verlassen, sondern stets die wissenschaftlichen Fakten prüfen und unseren eigenen Glauben und unser Gewissen berücksichtigen“, sagt Dr. Peter Landless, Direktor des Gesundheitsministeriums der adventistischen Weltkirche.

Alternative Heilmethoden und Esoterik

Adventisten sind generell skeptisch gegenüber alternativen Heilmethoden, die nicht wissenschaftlich fundiert sind, einschließlich Homöopathie und esoterischen Praktiken. Diese Methoden werden oft als unvereinbar mit einem christlichen Weltbild angesehen, da sie nicht auf biblischen Prinzipien basieren und manchmal mit spirituellen Praktiken verbunden sind, die als okkult betrachtet werden.

„Die Homöopathie und andere alternative Heilmethoden bieten oft keine wissenschaftlich nachweisbare Wirksamkeit und können die notwendige medizinische Behandlung verzögern“, erklärt Dr. Harriet Hall, eine Verfechterin der evidenzbasierten Medizin („Trick or Treatment: The Undeniable Facts about Alternative Medicine“, Simon Singh, Edzard Ernst, 2008).

Adventisten wird geraten, medizinische Entscheidungen auf der Grundlage von wissenschaftlicher Evidenz und biblischen Prinzipien zu treffen.

Gesellschaftliche und Kulturelle Prinzipien

Adventisten haben spezifische Richtlinien für ihre Teilnahme an gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten. Sie meiden bestimmte Unterhaltungsformen wie Glücksspiel und bestimmte Musikgenres, die als unvereinbar mit christlichen Werten angesehen werden. Auch die Teilnahme an weltlichen Festen und Feierlichkeiten ist eingeschränkt, um den Fokus auf spirituelle und gemeinschaftliche Aktivitäten zu richten. Die Kirche rät dazu, Medien und Unterhaltung kritisch zu bewerten und sich für Inhalte zu entscheiden, die moralisch und geistlich förderlich sind.

„Alles, was ihr tut, das tut zur Ehre Gottes“ (1. Korinther 10:31). Diese Haltung wird von der adventistischen Kirche stark gefördert, um sicherzustellen, dass alle Aktivitäten den geistlichen und moralischen Prinzipien entsprechen. „Die Art und Weise, wie wir unsere Freizeit verbringen, sollte unser spirituelles Leben unterstützen und nicht untergraben“, betont Pastor Ted Wilson, Präsident der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Adventisten meiden Glücksspiel, da es oft mit Sucht, finanziellen Verlusten und unethischem Verhalten verbunden ist. „Glücksspiel widerspricht den Prinzipien christlicher Ethik und zerstört das Vertrauen und die Integrität, die in allen Bereichen unseres Lebens von Bedeutung sind“ (Dr. Jirí Moskala, Principles for Christian Living, Andrews University Press, 2015).

Bestimmte Musikgenres werden ebenfalls gemieden, da sie oft Botschaften enthalten, die nicht mit christlichen Werten vereinbar sind. „Musik hat eine mächtige Wirkung auf unsere Gedanken und Gefühle. Es ist wichtig, dass die Musik, die wir hören, unsere geistliche Entwicklung unterstützt und nicht behindert“ (Dr. Gordon E. Bietz, Christian Music and Worship, Review and Herald Publishing Association, 2008).

Die Teilnahme an “weltlichen” Festen und Feierlichkeiten kann auch eingeschränkt sein, um sicherzustellen, dass der Fokus auf spirituellen und gemeinschaftlichen Aktivitäten bleibt. Adventisten sind ermutigt, ihre Zeit und Ressourcen in Aktivitäten zu investieren, die geistlich und moralisch förderlich sind. „Unser Ziel ist es, dass alles, was wir tun, Gott ehrt und unsere Beziehung zu ihm stärkt“ (Pastor Mark Finley, Studying Together: A Ready-Reference Bible Handbook, Review and Herald Publishing Association, 2007).

Engagement in sozialen Projekten

Adventisten engagieren sich oft in humanitären Projekten wie der Katastrophenhilfe, Gesundheitsprogrammen und Bildungsinitiativen. Diese Aktivitäten sind Ausdruck des christlichen Gebots der Nächstenliebe und der sozialen Verantwortung. „Der Dienst am Nächsten ist ein zentraler Bestandteil unseres Glaubens und zeigt die Liebe Christi in praktischer Weise“ (Dr. Jon Dybdahl, Hunger: Satisfying the Longing of Your Soul, Review and Herald Publishing Association, 2008).

Politische Haltung

Adventisten nehmen oft eine zurückhaltende Haltung in politischen Angelegenheiten ein, um ihre spirituelle Neutralität zu bewahren. Sie beteiligen sich nicht aktiv an parteipolitischen Aktivitäten und unterstützen keine politischen Kandidaten offiziell. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie apolitisch sind; sie engagieren sich in sozialen Fragen und setzen sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte ein, jedoch immer aus einer Perspektive der christlichen Nächstenliebe.

 

„Wir sind in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. Unsere wahre Loyalität gilt Gott und seinem Reich“, sagt Dr. George Knight, ein angesehener adventistischer Theologe (The Apocalyptic Vision and the Neutering of Adventism, Review and Herald Publishing Association, 2008).

Adventisten ermutigen ihre Mitglieder, als verantwortungsbewusste Bürger an Wahlen teilzunehmen und sich für die Förderung von Werten wie Gerechtigkeit, Frieden und Menschenwürde einzusetzen. Dabei legen sie jedoch großen Wert darauf, ihre spirituelle Integrität und Unparteilichkeit zu wahren. „Unsere politische Beteiligung sollte immer darauf ausgerichtet sein, das Gute zu fördern und das Böse zu verhindern, ohne unsere spirituellen Prinzipien zu kompromittieren“ (Dr. Barry Casey, From Adventist Identity to Political Advocacy, Spectrum, 2015).

Adventisten engagieren sich häufig in sozialen und wohltätigen Projekten, um ihren Glauben in die Tat umzusetzen. Sie halten sich jedoch in politischen Angelegenheiten zurück, um ihre Neutralität zu bewahren und sich nicht in weltliche Konflikte zu verwickeln. Diese Zurückhaltung spiegelt den Glauben wider, dass das Reich Gottes nicht von dieser Welt ist und dass das Hauptaugenmerk auf geistlicher Erneuerung und sozialem Dienst liegen sollte.

„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter“ (Philipper 3:20). Ellen G. White, eine der Gründerinnen der adventistischen Kirche, schrieb: „Unsere höchste Verpflichtung gilt dem himmlischen Königreich, und unsere Handlungen sollten dies widerspiegeln“ (The Ministry of Healing, Pacific Press Publishing Association, 1905).

Fazit – Was dürfen Adventisten nicht, kein jenes und dieses…

Die Prinzipien der Adventisten sind eng mit ihren religiösen Überzeugungen und Werten verbunden. Diese Regeln dienen dazu, ein Leben zu führen, das Gott ehrt und die Gemeinschaft stärkt. Für viele Adventisten sind diese Prinzipien nicht nur Empfehlungen, sondern Ausdruck eines tief verwurzelten Glaubens und eines Lebensstils, der in Harmonie mit den Lehren der Bibel steht. Die Einhaltung dieser Prinzipien bietet eine klare Struktur und Orientierung im Alltag, was in einer zunehmend komplexen und oft widersprüchlichen Welt als großer Vorteil gesehen wird. Deshalb stellt sich oft die Frage gar nicht: “Was dürfen adventisten nicht”.

Die adventistischen Prinzipien fördern nicht nur die körperliche und geistige Gesundheit, sondern auch die soziale Kohäsion und das spirituelle Wachstum. Sie schaffen einen Raum, in dem Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung und spirituelle Entwicklung im Mittelpunkt stehen. „Diese Prinzipien sind ein Wegweiser für ein erfülltes und gesundes Leben, das im Einklang mit Gottes Willen steht“, erklärt Dr. Peter Landless, Direktor des Gesundheitsministeriums der adventistischen Weltkirche.

Obwohl die Einhaltung dieser Prinzipien für Außenstehende streng erscheinen mag, sind sie für Adventisten eine Quelle der Freude und des Segens. Sie bieten eine klare Lebensrichtung und helfen dabei, eine tiefere Beziehung zu Gott zu entwickeln. Die adventistische Gemeinschaft ist bestrebt, diese Prinzipien mit Liebe und Verständnis zu leben und zu lehren, immer mit dem Ziel, ein Leben zu führen, das Gott ehrt und die Gemeinschaft stärkt.

Für Adventisten stellt die Einhaltung dieser Prinzipien sowohl eine Herausforderung als auch eine Quelle spiritueller Erfüllung dar. Diese Prinzipien helfen ihnen, in einer oft verwirrenden und komplexen Welt einen klaren und moralisch festen Kurs zu halten. Die adventistische Lebensweise ist geprägt von einer tiefen Verbundenheit mit Gott und einem starken Engagement für Gesundheit, Ethik und Gemeinschaft. So bieten diese Prinzipien nicht nur eine Richtschnur für das persönliche Leben, sondern tragen auch zur Stärkung der gesamten Gemeinschaft bei, indem sie Werte wie Ehrlichkeit, Integrität, Gesundheit und Nächstenliebe fördern.